Ehrenamt und Nachbarschaft bleiben tragende Säulen des Zusammenhalts
Mehr als 4.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher beteiligten sich an der aktuellen Bezirksblätter-Umfrage „So tickt Niederösterreich“. Die Ergebnisse verdeutlichen einen klaren Trend: Freiwilliges Engagement bleibt ein zentraler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, doch die Art des Mitwirkens verändert sich.
Gute Nachbarschaft als Lebensqualität
Auch im unmittelbaren Lebensumfeld spielt Zusammenhalt eine große Rolle. Für 84 % der Befragten sind Respekt und Rücksichtnahme der Schlüssel zu einem guten Miteinander. Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit werden ebenfalls hochgeschätzt. Zwei Drittel betonen, dass ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft ihre Lebensqualität deutlich steigert. „Mit unserer Aktion Nachbarschaft leben und den Regionalworkshops zur Kultur der guten Nachbarschaft wollen wir weiterhin Impulse setzen, damit Nachbarschaft aktiv gelebt wird“, so Lammerhuber.
Projektbezogene Mitarbeit bevorzugt
Während das Ehrenamt am Land besonders stark verankert ist, zeigt sich im städtischen Raum etwas geringerer Zuspruch. Dennoch 89 Prozent der Befragten halten Vereine für wichtig, lebendig und zeitgemäß. Dennoch lässt sich der Trend zu zeitlich begrenzten und projektbezogen Engagements ableiten, statt langfristige Vereinsfunktionen zu übernehmen. Mehr als die Hälfte bevorzugt punktuelle Mitarbeit, um gezielt etwas zu bewegen.
Neue Kommunikationsstrategie für Vereine
„Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich: Freiwilliges Engagement braucht neue Wege“, sagt Sonja Schmid vom Freiwilligencenter Niederösterreich. „Vereine stehen vor der Herausforderung, ihre Kommunikationsstrategien zu überdenken, wenn sie neue Freiwillige gewinnen wollen. Heute zählt weniger die klassische Mitgliedschaft – im Mittelpunkt stehen konkrete Projekte, bei denen Menschen ihre Fähigkeiten gezielt einbringen können. Entscheidend ist, Angebote passgenau auf unterschiedliche Zielgruppen abzustimmen und damit Motivation und Beteiligung zu fördern.“
Motivation bleibt konstant
Der Wunsch, anderen zu helfen und der Gesellschaft etwas zurückzugeben, bleibt mit 73 Prozent Zustimmung das wichtigste Motiv für ehrenamtliches Engagement. Fast die Hälfte der Befragten sieht zudem im Ehrenamt und im Vereinswesen eine Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen – besonders für Zugezogene ein wichtiger Aspekt. „Das bestätigt uns, eng mit den Gemeinden zusammenzuarbeiten und spezielle Kultur- und Bildungsangebote für neue Bürgerinnen und Bürger zu schaffen“, sagt Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich.
